Volleyballerinnen bestehen Härtetest

Volleyballerinnen bestehen Härtetest

Der vergangene Samstag stand für die Volleyballdamen der TS Kronach ganz im Zeichen des Gipfeltreffens in der Bezirksklasse West. Im heimischen Turnerheim trafen mit dem SC Memmelsdorf II und dem SV Reitsch drei der besten Teams der Liga aufeinander und boten den zahlreichen Zuschauern spannende Spiele, aus denen am Ende die Heimmannschaft als Sieger hervorging.

Die Saison geht dem Ende entgegen und die Situation an der Tabellenspitze ist extrem spannend. Der SC Memmelsdorf II lag vor diesem Spieltag 6 Punkte vor den TSK Damen und belegt damit den 1. Tabellenplatz. So kam der Spieltag einem Showdown um wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft gleich. Die TSK Damen wollten sich nach dem verstärkten Trainingsaufwand in den letzten Wochen für ihre Mühen belohnen und gingen hochkonzentriert in den Spieltag.

Den Auftakt bildete die Partie gegen den SV Reitsch, dem Lokalderby des Landkreises, welches in den letzten Jahren immer Spannung garantierte. Das Hinspiel musste mit 2:3 verloren gegeben werden, denn gegen die beiden Hauptangreiferinnen des SV Reitsch fand man kein probates Mittel in der Verteidigung. Dieses Mal sollte es also besser für die Kronacher Damen laufen: mit druckvollen Aufschlägen und einer beweglichen Feldabwehr wurde dem Gegner aus Reitsch kaum die Möglichkeit zum Spielaufbau gegeben und man ging im 1. Satz schnell 11:7 in Führung. Etwas zu sorglos präsentierten sich die Damen allerdings im weiteren Verlauf des Satzes und Reitsch konnte 22:21 verkürzen, was den Kronacher Trainer dazu zwang eine Auszeit zu nehmen und die Damen wieder wachzurütteln. Die Worte in der Auszeit fanden Gehör und mit einem schönen Service-Winner sicherte Julia Greser den Gewinn des 1. Satzes mit 25:22. Im folgenden 2. Satz lief dann alles wie aus einem Guss und die junge Gästemannschaft fand in keiner Phase ins Spiel, der deutliche Satzgewinn mit 25:12 war der Lohn für eine konzentrierte Vorstellung im vollbesetzten Turnerheim. Leider konnte die Konzentration im 3. Satz nicht aufrechterhalten werden und die TSK Damen sahen sich in kürzester Zeit mit einem verdienten 1:9 Punkterückstand konfrontiert. Die Ursache war schnell festgemacht: Keine Bewegung in der Feldabwehr, kein Druck im Angriff und Aufschlag und selbst die ansonsten sichere Annahme ähnelte eher einem Streuselkuchen, als das es Präzisionsarbeit war. In zwei Auszeiten appellierte Trainer J. Bollow an seine Damen, sich wieder mehr zu konzentrieren und nicht so sorglos mit Punktchancen umzugehen. Die Worte fruchteten dieses Mal nur bedingt und die Damen liefen den gesamten Satz einem deutlichen Rückstand (16:21) hinterher. Während sich alle Zuschauer vermutlich schon auf einen 4. Satz eingestellt hatten, erwachte der Kampfgeist der Kronacherinnen wieder. Sichere Aufschläge von der in dieser Phase nervenstarken Anna-Luisa Wolf verwandelten einen 21:24 Rückstand in ein 24:24, ehe dann Mannschaftsführerin Carina Jungkunz nach mehreren Angriffsversuchen einen gezielt gelegten Ball zum 26:24 Satzgewinn verwandelte und den 3:0 Sieg sicherte.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann in das Spitzenspiel der Liga. Die Gastgeberinnen wussten von Beginn an was die Stunde geschlagen hat: Will man sich im Kampf um die Meisterschaft einen wichtigen Vorsprung erspielen, so ist volle Konzentration in allen Spielelementen gefordert. Nahezu in Perfektion spielten die Damen den 1. Satz herunter: aus einer sicheren Annahme um Libera Eva Schießwohl, Carina Junkunz und Constanze Scheibl konnte Zuspielerin Stefanie Schübel ihre Angreiferinnen immer wieder aussichtsreich in Szene setzen und man führte unerwartet deutlich mit 18:6. Der klare Satzgewinn mit 25:11 war für alle Beteiligten überraschend und man war sich bewusst, dass dies nicht so weiterlaufen wird. So kam es dann auch, dass Memmelsdorf II aufgrund des nachlassenden Drucks im Angriff und Aufschlag auf Seiten der Kronacher deutlich besser ins Spiel fand und sich verdient den 2. Satz mit 25:21sicherte. Dieser Satzverlust sorgte für Ernüchterung auf Kronacher Seite und es machte sich Unsicherheit in den Reihen der Damen breit, so dass auch der Beginn des 3. Satzes verschlafen wurde. Ein Wechsel auf Kronacher Seite bei 3:9 Rückstand rüttelte die Mannschaft aber wieder wach und eine starke Aufschlagsserie mit 8 Punkten von Anna Bayer drehte das gesamte Spielgeschehen. Eine taktische Umstellung im Angriff brachte dann auch den nötigen Druck im Angriff zurück und mit 25:18 nach 3:9 Rückstand wurde der 3. Satz gewonnen. Der 4. Satz wurde dann zu einem wahren Spektakel und die Führung wechselte sich immer wieder ab, wobei sich kein Team wirklich absetzen konnte. In dieser Phase kam dann die Stunde von Mittelangreiferin Anja Wich, die mit wuchtigen Angriffsbällen ihre Mannschaft in Führung brachte. Nach 21:21 und 23:21 hatten die Kronacher Matchball, der ebenfalls durch einen Service-Winner von Eileen Müller verwandelt wurde. Der wichtige 3:1 Sieg gegen den Tabellenführer war unter Dach und Fach und verschafft den Kronacher Damen nun beste Karten im Kampf um die Meisterschaft.

Im dritten Spiel setzte sich Memmesldorf II mit 3:2 gegen den SV Reitsch durch. Der unerwartete Punktverlust der Memmelsdorfer sorgt nun dafür, dass die Kronacher die Meisterschaft in eigener Hand haben und noch 3 Siege aus 4 Spielen benötigen, um ein wahres Finale im allerletzten Spiel der Saison gegen Memmelsdorf II zu vermeiden. Die nächsten zwei Siege würden die Kronacher am liebsten direkt am nächsten Spieltag (24.2.) einfahren, der erneut in Kronach mit den Gästen der VG Forchheim und der VG Bamberg III stattfinden wird.

Ein besonderes Lob gilt dem erneut zahlreich erschienen Publikum, das für den nötigen Rahmen und die Stimmung an diesem Spieltag gesorgt hat. Mannschaftsintern stellten einige Spielerinnen im Anschluss fest: „Die besondere Atmosphäre bei Heimspielen ist es, die dann in entscheidenen Phasen die letzte Kraft in uns freisetzt.“

Für die TS Kronach auf Meisterschaftskurs: Anna Bayer, Julia Greser, Anna Hader, Carina Jungkunz, Eileen Müller, Constanze Scheibl, Eva Schießwohl, Stefanie Schübel, Anja Wich, Anna-Luisa Wolf.

No Comments

Sorry, the comment form is closed at this time.